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26.03.2019

Sehr gute Jobchancen für Pflegekräfte

In keiner Berufsgruppe führt eine Bewerbung häufiger zu einem Vertragsangebot


70 Millionen Euro der deutschen Krankenkassen sollen für die Gesundheitsförderung in Kliniken und Pflegeheime fließen: Das ist einer der Eckpfeiler des neuen Pflegepersonal-Stärkungsgesetz, das seit Beginn dieses Jahr in Kraft getreten ist. Die politische Offensive ist wenig überraschend. Schließlich sucht keine Berufsgruppe händeringender nach Fachkräften als die der Pflege. Die Nachfrage nach Pflegefachkräften ist in den vergangenen fünf Jahren um 158 Prozent gestiegen. Das zeigen Auswertungen des StepStone Fachkräfteatlas, für den die Online-Jobplattform seit 2012 Stellenanzeigen auf allen relevanten Print- und Online-Plattformen in Deutschland analysiert. Besonders intensiv gesucht wird Personal für die Gesundheits-, Kranken- und Altenpflege sowie leitende Mitarbeiter für die Pflegedienst- und Heimleitung.

Jeder sechste Bewerber erhält unterschriftsreifen Vertrag

Dass Arbeitgeber aus der Pflegebranche händeringend nach qualifizierten Fachkräften suchen, zeigt auch die durchschnittliche Einstellungsquote: StepStone hat zwischen Juli 2016 und Oktober 2018 insgesamt 100.000 Bewerber zu ihrem Bewerbungsverfahren befragt. Alten- und Krankenpfleger erhielten gemessen an der Anzahl an Bewerbungen die mit Abstand meisten Vertragsangebote - in 16 Prozent der Fälle lag ein unterschriftsreifer Vertrag auf dem Tisch. Zum Vergleich: Bei Marketing-Experten führen nur 2 Prozent aller Bewerbungen zu einem Vertragsangebot.

Nachfrageboom hat kaum Einfluss auf das Gehalt

Während in den meisten Berufsgruppen ein enormer Mangel an Fachkräften in der Regel auch höhere Durchschnittsgehälter zur Folge hat, profitieren Pflegefachkräfte in dieser Hinsicht bisher kaum vom Nachfrageboom. Laut StepStone Gehaltsreport 2019 verdient eine Pflegekraft in Vollzeit im Durchschnitt 39.196 Euro brutto im Jahr - das sind knapp 19.000 Euro weniger als der Durchschnitt aller Fach- und Führungskräfte. "Mit einem attraktiven Gehalt können Krankenhäuser und soziale Einrichtungen qualifizierte Pflegekräfte in der Regel nicht locken. Umso wichtiger ist es daher, ihnen andere Vorteile wie flexible Arbeitszeiten oder familienfreundliches Arbeiten aufzuzeigen", sagt StepStone-Geschäftsführer Dr. Sebastian Dettmers.

Der Nachfrageboom führt besonders bei Pflegefachkräften dazu, dass sie bei der Auswahl ihres Jobs wählerisch sind. So haben sich 59 Prozent aller Fachkräfte im Gesundheitswesen schon einmal gegen eine Bewerbung entschieden, weil der Arbeitgeber nicht glaubhaft kommuniziert hat. "Besonders Arbeitgeber aus dieser Branche müssen schon in der Stellenausschreibung aufzeigen, welche Vorteile sie Mitarbeiter bieten", sagt StepStone-Geschäftsführer Dettmers. "Pflegefachkräfte schauen bei der Suche nach einem Job genau hin, was ihnen geboten wird und wie sich ihr potenzieller Arbeitgeber präsentiert."