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20.04.2018

Das haben Azubis 2017 verdient


Die tariflichen Ausbildungsvergütungen sind im Jahr 2017 im bundesweiten Durchschnitt um 2,6 % gestiegen. Der Vergütungsanstieg fiel damit deutlich schwächer aus als in den Jahren zuvor, denn im Zeitraum von 2012 bis 2016 lagen die jährlichen Zuwächse in einer Spanne von 3,4 % bis 4,5 %. Bundesweit kamen die Auszubildenden im Jahr 2017 auf eine Vergütung von durchschnittlich 876 € brutto im Monat. In Westdeutschland erhielten die Auszubildenden im vergangenen Jahr durchschnittlich 881 € und in Ostdeutschland 827 € im Monat. Die tariflichen Ausbildungsvergütungen stiegen damit prozentual fast gleich stark an: im Westen um 2,6 % und im Osten um 2,5 %. Der Abstand zum westlichen Tarifniveau blieb somit 2017 in Ostdeutschland unverändert: Es wurden wie im Vorjahr 94 % der westlichen Vergütungshöhe erreicht.

Zu diesen Ergebnissen kommt das Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB) in der Auswertung der tariflichen Ausbildungsvergütungen für das Jahr 2017. Ermittelt wurden die durchschnittlichen Vergütungen für 181 Berufe in West- und 152 Berufe in Ostdeutschland. Auf dieser Basis wurden auch gesamtdeutsche Durchschnittswerte berechnet. Auf die einbezogenen Berufe entfielen 89 % aller Ausbildungsverhältnisse. Das BIBB führt die Auswertung der tariflichen Ausbildungsvergütungen seit 1976 jährlich zum Stichtag 1. Oktober durch.

Zwischen den Ausbildungsberufen bestanden 2017 erhebliche Unterschiede in der Vergütungshöhe. Besonders hoch lagen die tariflichen Ausbildungsvergütungen im Handwerksberuf Maurer/Maurerin mit monatlich 1.095 € im gesamtdeutschen Durchschnitt. In Ostdeutschland fielen die Beträge allerdings mit 915 € deutlich niedriger aus als in Westdeutschland mit 1.110 €. Hohe tarifliche Vergütungen wurden beispielsweise auch in den Berufen Mechatroniker/Mechatronikerin (gesamt: 1.043 €, West: 1.047 €, Ost: 1.023 €), Kaufmann/-frau für Versicherungen und Finanzen (einheitlich: 1.028 €) und Industriekaufmann/-frau (gesamt: 1.004 €, West: 1.008 €, Ost: 942 €) gezahlt.
Vergleichsweise niedrig waren die tariflichen Vergütungsdurchschnitte 2017 zum Beispiel in den Berufen Maler und Lackierer/Malerin und Lackiererin (einheitlich: 693 €), Bäcker/Bäckerin (einheitlich: 637 €), Florist/Floristin (gesamt: 617 €, West: 622 €, Ost: 587 €) sowie Schornsteinfeger/Schornsteinfegerin (einheitlich: 518 €).

Zwischen den Ausbildungsbereichen gab es 2017 ebenfalls deutliche Unterschiede im tariflichen Vergütungsniveau. Überdurchschnittlich hohe Ausbildungsvergütungen wurden im Öffentlichen Dienst (einheitlich: 958 €) sowie in Industrie und Handel (gesamt: 942 €, West: 950 €, Ost: 878 €) erreicht. Unter dem Gesamtdurchschnitt lagen dagegen die Vergütungen im Bereich der freien Berufe (gesamt: 809 €, West: 810 €, Ost: 773 €), in der Landwirtschaft (gesamt: 733 €, West: 753 €, Ost: 641 €) sowie im Handwerk (gesamt: 738 €, West: 743 €, Ost: 678 €).

Eine ausführliche Darstellung der Ergebnisse sowie die Möglichkeit zum Download von acht Schaubildern finden Sie im Beitrag „Tarifliche Ausbildungsvergütungen 2017: Schwächerer Anstieg in West- und Ostdeutschland“ im Internetangebot des BIBB unter www.bibb.de/ausbildungsverguetung-2017

Quelle: https://www.bibb.de/de/pressemitteilung_73648.php